Nachhaltige Geldanlage in der Schweiz
Geld anzulegen ist eine Angelegenheit, die gut durchdacht werden muss. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um Kapital gewinnbringend anzulegen. In der letzten Zeit ist immer wieder von nachhaltiger Geldanlage die Rede. Doch was verbirgt sich hinter diesem Schlagwort? Erfahren Sie in diesem Artikel, was Sie über nachhaltige Geldanlage in der Schweiz wissen sollten.
Was ist nachhaltige Geldanlage?
Das Geld von Anlegern nutzen Unternehmen, Organisationen oder Institutionen zur Umsetzung bestimmter Projekte. Bei der nachhaltigen Geldanlage wird Kapital dort investiert, wo man soziale oder ökologische Projekte unterstützt. In der Schweiz wächst der Markt für nachhaltige Geld- und Kapitalanlage kontinuierlich. Laut aktuellen Statistiken der Swiss Sustainable Finance (SSF) ist der Markt für diese nachhaltigen Anlageprodukte im Jahr 2021 um 30 Prozent gewachsen. Das Volumen von Fonds, die in nachhaltige Projekte investieren, beträgt derzeit rund 53 Prozent. Damit liegen nachhaltige Anlageprodukte deutlich im Trend.
Welche nachhaltigen Geldanlageformen gibt es?
Zu den bekanntesten Formen der nachhaltigen Geldanlage zählen:
- Aktien;
- Unternehmensanleihen;
- Staatsanleihen;
- Immobilien.
Im Prinzip folgen diese Anlagen den Regeln des konventionellen Marktes. Allerdings investieren Unternehmen, die solche Anlageoptionen bieten, in ökologisch oder sozial sinnvolle Projekte. Das ermöglicht Anlegern einen Vermögensaufbau, der guten Gewissens erfolgen kann. Schliesslich fördert man damit auch den Erhalt der Ressourcen unseres Planeten und trägt für den Erhalt der sozialen Verantwortung bei. Die Finanzbranche hat für die Kennzeichnung dieser Anlageprodukte die ESG-Kriterien eingeführt. Das Kürzel ESG steht dabei für die englische Bezeichnung Environment, Social and Governance, was für Ökologie, Soziales und Ökonomie steht. Diese Kennzeichnung gilt gleichzeitig als Gütesiegel für nachhaltige Anlageprodukte.
Wie legt man nachhaltig an?
Um nachhaltig in solche Projekte und Produkte zu investieren, kann man auf die ESG-Kennzeichnung achten. In der Schweiz existieren allerdings keine strengen Regeln für nachhaltige Investments. Wer sichergehen will, dass die Anlage ökonomisch, sozial und ökologisch sinnvoll ist, kann Finanzprodukte wählen, die über das FNG-Siegel verfügen. Das Forum nachhaltige Geldanlage (FNG) stellt sicher, dass Gelder der Anleger nicht an Atomkonzerne oder Waffenproduzenten fliessen.
In der Sustainable Investmentstudie, die von der Universität Luzern herausgegeben wird, kann man zudem nachlesen, was und wer sich hinter den nachhaltigen Fonds verbirgt.
Beliebte Anlageprodukte im Bereich der nachhaltigen Investments sind beispielsweise ETFs. Diese ermöglichen es, in bestimmte Indizes zu investieren. Ein Index umfasst eine Reihe von Werten, die nachhaltige Projekte unterstützen. Beispiele für solche Indexfonds sind der BNP Paribas- oder der UBS-Index. Darüber hinaus gibt es noch Ökofonds, die in ökologische Projekte investieren. Das sind Investmentfonds, die auf ethisch-ökologische Gesichtspunkte besonderen Wert legen.
Die Renditechancen bei den nachhaltigen Geldanlagen sind mittlerweile sehr gut. Fonds und ETFs bieten darüber hinaus noch ein gewisses Mass an Sicherheit. Wie auch bei konventionellen Geldanlagen gelten auch bei nachhaltigen Anlageformen die Prämissen Chancen, Risiken und Verfügbarkeit des eingesetzten Kapitals. Es empfiehlt sich daher, bei nachhaltigen Anlagen das Portfolio relativ breit zu streuen, um alle Chancen bestmöglich zu nutzen.