Schafschurwolle – und der Mensch fühlt sich wohl
Die meisten Menschen empfinden den direkten Kontakt mit Schafschurwolle als angenehm und fühlen sich wohl in oder an dem Produkt aus der Natur. Nicht umsonst gelten Schafe als die ältesten Haustiere der Menschheit. Es gibt Hinweise darauf, dass sich bereits die Menschen in der Frühsteinzeit Schafe gehalten haben. Als natürlicher und nachwachsender Rohstoff ist die Schafschurscholle in Zeiten des Klimawandels für den Menschen von besonderer Bedeutung.
Schon seit Jahrtausenden hält sich der Mensch Schafe
Was ist Schafschurwolle?
Unter Schafschurwolle – manchmal auch nur kurz „Schurwolle“ genannt versteht man eine textile Faser, die durch das Scheren von lebenden Schafen gewonnen wird. Die Schafsorte ist damit nicht festgelegt. Schafschurwolle stammt häufig von Shetland-Schafen, kann aber auch von Merino-Schafen stammen.
Was ist das Besondere an dem Material?
Nicht umsonst trägt das Schaf die Wolle, denn sie ist:
- Temperaturausgleichend
- Selbstreinigend
- Fähig zu kühlen
- Fähig zu wärmen
- Aufnahmefähig für Feuchtigkeit
Besonders die Fähigkeit, bis zu 33% des Eigengewichts an Feuchtigkeit aufzunehmen, macht sie auch zur Verwendung in Bettwäsche sehr geeignet. Wenn der Mensch nachts schwitzt, kann so der Schweiss natürlich aufgenommen und abgeleitet werden. Auch überflüssige Feuchtigkeit im Schlafzimmer nimmt die Wolle des Schafs auf und kann sie wieder abgeben, falls die Feuchtigkeit im Raum abnimmt.
Durch das Wollfett (Lanolin) wird eine gewisse Selbstreinigung erzielt. Zunächst bleiben Schmutzpartikelchen an den Schuppen des Wollhaars hängen, um dann später von diesen abgeschüttelt zu werden. Die durch das Lanolin wasserabweisende Funktion trägt mit zur Klimaregulierung bei.
Werden die Schafe im Frühjahr nicht geschoren, droht im Sommer Überhitzung
Was macht man alles aus Schafschurwolle?
Besonders häufig wird diese Schurwolle verwendet für:
- Hochwertige Bettdecken
- Hochwertige Matratzenauflagen
- Hochwertige Matratzenschoner
- Füllungen für Bettwaren
- Wollteppiche
- Wohndecken
- Füllung für Matratzen
Wer nachts stark schwitzt oder aber ein hohes Wärmebedürfnis hat und es gerne kuschelig beim Schlafen hat, wird die Schurwolle des Schafs zu schätzen wissen.
Wichtig: Vom lebenden Schaf!
Die vielen positiven Eigenschaften sind nur gewährleistet, wenn die Wolle vom lebenden Schaf stammt. Nur dann darf sich die Wolle auch „Schaf“-„Schurwolle“ nennen. Auf diesen feinen Unterschied sollte man achten. Minderwertigere Wolle stammt z.B. von bereits gestorbenen Tieren, aus dem Schlachthaus oder von anderen Tieren.
Wieviel Wolle liefert ein Schaf?
Die Menge an Wolle, die ein Schaf liefert, wird oft überschätzt. Bei einer Schur liefert ein erwachsenes Schaf in etwa 4 kg Rohwolle. Manche Tiere werden nur 1x im Jahr geschoren, andere z.B. zweimal im Jahr. Ist jemand erfahren bei der Schafschur, hat er ein Schaf in ca. 3 Minuten geschoren und von der Wolle befreit. Die Schafschur tut dem Schaf nicht weh und ist vergleichbar mit dem Haare schneiden beim Menschen. Schafe werden meistens im Frühjahr geschoren, was den Vorteil hat, dass die Schafe dann im Sommer nicht so schwitzen und das dichte Fell nicht zur Überhitzung führt.
Woran kann man echte Schurwolle vom Schaf erkennen?
Echte Wolle vom Schaf brennt sehr schnell und gut, während synthetische Wolle nur schwer brennt. Die Wolle des Schafes ergibt eine gelb-weisse Flamme und erinnert an vom Geruch her an das Verbrennen menschlicher Haare. Eine leicht zerreibbare Asche bleibt übrig. Verbrennende Synthetik-Fasern, die Schaf-Wolle imitieren sollen, hinterlassen einen eher süsslichen Geruch beim Abbrennen. Nicht verwechseln darf man die Wolle des Schafes mit der Baumwolle, die pflanzlichen Ursprungs ist.