Wie Blutegel in der Therapie eingesetzt werden

Seit Jahrtausenden werden Blutegel in der Heilbehandlung eingesetzt. War diese Therapieform lange verpönt, wird sie in den letzten Jahren wieder verstärkt eingesetzt. Besonders effektiv ist die Behandlung bei Kopfschmerzen, Tinnitus, Venenerkrankunden, Blutergüssen, Arthrose und Entzündungen.

Um eine Übertragung von Krankheiten über die Blutegel zu verhindern, werden medizinische Zuchtegel eingesetzt, die jeweils nur für eine Behandlung zur Anwendung kommen.

Dem Patienten werden jeweils drei bis zehn Egel auf die Haut gesetzt, wo diese beginnen, zu saugen. Blutegel sind allerdings sehr sensibel und mögen es nicht, wenn an der Hautstelle zuvor Duschgel, Seife oder Creme verwendet wurde.

Es dauert etwa eine Stunde, bis sich die Blutegel voll angesaugt haben, allerdings blutet man bis zu 15 Stunden nach, was vor allem der Substanz Calin zuzuschreiben ist. Die Patienten bekommen daher nach der Behandlung einen dicken Verband und sollten sich den Rest des Tages ausruhen. Dieses Nachbluten wirkt ähnlich wie ein sanfter Aderlass.

Jeder einzelne Egel saugt sich in etwa mit zehn bis fünfzehn Milliliter Blut voll, etwa genau soviel wird beim Nachbluten ausgeleitet.

Die Egel geben beim Ansetzen mehr als 30 unterschiedliche Substanzen ins Blut und ins Gewebe ab, die entzündungshemmend, blutverdünnend, immunsystemanregend und gefäßerweiternd wirken. Dadurch wird die Durchblutung gefördert, der Druck auf die Nerven nimmt ab und eventuelle Schmerzen werden gelindert.

Auch wenn der Biss beim Ansetzen etwas schmerzhaft sein kann, bleiben keine Narben. Allerdings können nach der Behandlung die Lymphknoten anschwellen und ein Juckreiz entstehen.

Es ist unterschiedlich, wie viele Behandlungen man braucht. In einigen Fällen reicht bereits eine Anwendung, in anderen Fällen bedarf es auch drei oder fünf Anwendungen. Gerade bei Venenproblemen, zu hohem Blutdruck oder Tinnitus kommen viele Patienten regelmäßig jedes Vierteljahr. Eine Linderung der Beschwerden setzt meist sehr rasch ein.

Die kleinen Tierchen sind allerdings nicht ganz billig. Pro Blutegel muss man rund 25 Euro bezahlen, wodurch bei einer einzigen Anwendung schon mal 250 Euro zusammenkommen können.